ANKARA. Seit zehn Tagen verabreden sich in der Türkei lebende syrische Flüchtlinge, von dort aus in die EU zu marschieren. Knapp 80.000 haben sich der Kampagne bereits angeschlossen. Nun soll es eine endlos lange Flüchtlingskarawane unter anderem nach Deutschland geben.
Hintergrund: Der türkische Präsident Recip Tayyip Erdogan bereitet die „freiwillige“ Rückkehr von einer Million syrischer Flüchtlinge vor.
Darauf reagiert ein syrisches Flüchtlingskollektiv in der Türkei. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, werden im Onlinedienst Telegram seit anderthalb Wochen Aufrufe verschickt, damit sich in der Türkei lebende Migranten dem Marsch anschließen. Inzwischen folgen rund 80.000 Syrer auf Telegram den Mitteilungen zu dem Thema.
3,7 Millionen Syrer leben in der Türkei
In arabischer Sprache rufen die Organisatoren die syrischen Flüchtlinge darin dazu auf, sich mit Schlafsäcken, Zelten, Rettungswesten, Trinkwasser, Konserven und Erste-Hilfe-Sets auszurüsten. Der Konvoi solle in Gruppen von jeweils maximal 50 Personen mit je einem Anführer aufgestellt werden.
Wann es losgeht, ist noch unklar: „Wir werden Bescheid geben, wenn der Zeitpunkt zur Abreise gekommen ist“, sagte einer der Organisatoren.
Viele der in der Türkei lebenden 3,7 Millionen Syrer befürchten, in ihr Heimatland abgeschoben zu werden. Zudem sind die Zustände in den türkischen Flüchtlingslagern deutlich schlechter als zum Beispiel in Deutschland. (fh)